Wahres Glück Fernab der Zivilisation

Eigentlich mag ich die Großstadt. Tag und Nacht tummeln sich hier die Menschen, jedoch entsteht auch ein ständiger Lärmpegel der einen begleitet. Was sonst Alltag ist, scheint mich momentan zu erschlagen und so beschließe ich, ich muss raus aus dem Großstadtdschungel und rein in die tiefe Natur.
Wohin genau ist für mich keine Frage, ich möchte wieder einmal in die Everglades. Gesagt, getan. Und kaum bin ich richtig in Florida angekommen, geht das eigentliche Abenteuer auch schon los: Meine 3-tägige Kajaktour durch die Tiefen der Everglades! Gegen Nachmittag fahre ich auf dem Tamiami Trail von Naples Richtung Osten. Kaum eine Stunde später finde ich mich in dem urigen Örtchen Everglades City wieder. Direkt an der Chokoloskee Bay des Golf von Mexiko gelegen, entsteht in Everglades City der Eindruck, dass zwischen den historischen Gebäuden, den von bärtigen Bromelien behangenen Bäumen, durch die sich die Sonnenstrahlen brechen, und den kolonialen Fassaden, ein Stück weit die Zeit stehen geblieben ist. Gerade das macht diesen liebevollen Charakter des südwestlichen Florida-Charmes hier besonders greifbar. Es hat gerade einmal 400 Einwohner und doch ist es die Welthauptstadt der Steinkrabben! Nirgendwo anders auf der Welt werden mehr Steinkrabben gefangen und geerntet wie hier! Dies geschieht allerdings nur während der Saison von Oktober bis Mai. Und deshalb möchte ich auch genau hier in den Genuss des Nationalgerichtes kommen. Am Abend kehre ich in ein uriges Fischrestaurant ein. Wenn die Wände hier sprechen könnten, welche Geschichten würden sie wohl erzählen?
Am darauffolgenden Morgen treffe ich mich nun endlich mit meinem Guide und den restlichen Teilnehmern. Das Wetter scheint auf unserer Seite zu sein und so bekommen wir eine Einweisung, stellen uns alle vor und machen uns auch sogleich auf den Weg Richtung Wasser. Unser Guide Chris erklärt uns die Lage der Ten Thousand Islands und dass ein Teil von Ihnen zum Everglades Nationalpark gehören. Genau diesen Teil werden wir erkunden. In und um diese gigantische Anzahl an Mangroveninseln leben über 200 Vogel- und Fischarten, eine große Delfinfamilie und immerhin 10% von Floridas Manatees. Ich möchte sie gerne alle sehen, jeden Fisch und jeden Vogel, natürlich aber auch Delfine und vor allem die knuddeligen Manatees. Und so rudern wir los. Der Wind ist sehr schwach und somit das Wasser ruhig, was uns die komplette Tour sehr erleichtert. 2 Tage am Stück paddeln, das will gut überlegt sein, aber ich bin überzeugt davon, dass diese Erfahrung den folgenden Muskelkater wert sein wird. Im Dschungel der Inseln bin ich immer wieder sehr erleichtert, Chris an unserer Seite zu haben, der offenbar genau weiß, wo wir sind und wo wir hin möchten. Und so paddel ich vor mich hin, genieße die Aussicht und keine 2 Stunden später sind wir umringt von Delfinen. Es sind 4 Stück und sie legen sich mächtig ins Zeug uns zu beeindrucken. Einer schwimmt sogar direkt unter meinem Kajak durch. Als sich alle wieder beruhigt haben, paddeln wir weiter. Nach einigen Stopps auf mehreren Inseln kommen wir gegen frühen Abend auf der Insel an, auf der wir unser Quartier für die Nacht aufschlagen: Pavilion Key. Wir bauen unsere Zelte auf und Chris zaubert uns ein leckeres Abendessen unter Sternenhimmel. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie klar der Himmel ist und wie hell die Sterne leuchten, wenn man fernab jeglicher Zivilisation ist. Und so lege ich mich am Abend in mein Zelt, bin müde, erschöpft, aber zugleich sehr glücklich und erholt.
Am nächsten Morgen haben wir noch etwas Zeit auf der Insel, wir trinken gemütlich Kaffee am Strand, sammeln Muscheln und zeigen uns unsere Fotos vom letzten Tag. Dann wird es auch bereits Zeit aufzubrechen, denn unser nächstes Abenteuer liegt vor uns. Etwas träger als am Vortag machen wir uns auf in die Kajaks, erste Anzeichen von Muskelkater machen sich bemerkbar, doch der Wille ist größer. Als über uns der weiße Seeadler fliegt, werden meine amerikanischen Mitstreiter aufgeregt. Er ist ihr Nationaltier und Sinnbild für jeden Amerikaner.
Wie am Vortag schlängeln wir uns um die roten und schwarzen Mangroveninseln herum und genießen die Ruhe der Natur. Chris macht und auf eine Pelikanfamilie aufmerksam die gerade auf einer Insel ihr Junges füttert. Wie unglaublich tapsig das kleine Ding ist, wir sind alle verzaubert.
Ich bin erstaunt über welche Kleinigkeiten man stolpert und man sich derer erfreut, wenn man sich die Zeit dafür nimmt und die Hektik des Alltags ausblendet.
Viel zu schnell ist mein dreitägiger Ausflug vorbei. Ich habe leider keine Manatees gesehen, aber dafür so viel andere großen und kleinen Wunder der Natur in den Everglades. Und bekanntlich braucht man ja auch immer einen Grund zum Wiederkommen.
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